Wie gezieltes Beweglichkeitstraining die Leistung und Regeneration eines Triathleten fördern können 

In meiner langjährigen Arbeit als Trainer, wurde ich immer von exzellenten Spezialisten aus den verschiedensten Bereichen begleitet und unterstützt.  Gerade in meiner Zeit als Bundesstützpunkttrainer des ÖTRV in der Südstadt, war die gemeinsame Arbeit mit Physiotherapeuten, Masseuren, Ärzten oder Kraftexperten an der Tagesordnung. Aus allen Teilbereichen fließen verschiedenste Methoden in mein heutiges Ergänzungstraining mit ein und die Auswahl an Übungen ist in einem ständigen Wandel. 

Die Ziele des Mobility Trainings reichen von schnellerer Regeneration, Verletzungsprophylaxe und Leistungssteigerung. 

Unter Beweglichkeit wird die Fähigkeit beschrieben, Bewegungen mit großer oder optimaler Schwingungsweite der Gelenke auszuführen. Ein Schlüsselbegriff, den man in diesem Kontext im Training oft zu hören bekommt ist die „FULL RANGE OF MOTION“, zu deutsch der maximale Bewegungsradius. Um eine gute Beweglichkeit zu erzielen braucht es ein perfektes Zusammenwirken von Muskeln, Sehnen und Bändern und die inter- und intramuskuläre Koordination um den individuell gegebenen Bewegungsspielraum voll ausnützen zu können. 

Diverse Bewegungseinschränkungen wirken sich häufig negativ auf die Leistung eines Triathleten aus. Die ständige Beugehaltung beim Radfahren kann beispielsweise Einschränkungen in den verschiedenen Bewegungsphasen beim Schwimmen und Laufen haben und eine optimale Leistungsausschöpfung verhindern. Mit einem gezielten Mobilitätstraining kann dem entgegen gewirkt werden. 

Das Mobility- oder Flexibility-Training umfasst ein breites Spektrum an verschiedensten Methoden von Athletik- oder Krafttraining, dynamischem oder statischem Dehnen, Faszientraining und vielem mehr. Eine genaue Abgrenzung ist oftmals nicht gegeben und es gibt auch nicht das eine Geheimrezept. Mit seinen drei Teildisziplinen sind die Anforderungen im Triathlon sehr hoch und vielseitig. So wollen wir beim Schwimmen möglichst geschmeidig durchs Wasser gleiten, beim Radfahren die optimale Kraftübertragung aufs Pedal bringen und beim abschließenden Lauf eine optimale Balance zwischen Ökonomie und Effizienz erzielen. 

Auch der Faktor Zeit spielt bei den meisten Triathleten eine Schlüsselrolle. Das Ausdauertraining ist zeitlich aufwendig nimmt natürlich die Hauptrolle in der Gesamtplanung ein, durch Schule und Beruf bleibt meist nur noch wenig Zeit für weitere Maßnahmen. Somit muss das Ergänzungstraining auch intelligent und mit möglichst geringem Zeitaufwand in den Trainingsalltag integriert werden, da es sonst meist komplett auf der Strecke bleibt. Hier sollte jeder Athlet für sich bzw. in Abstimmung mit seinem Trainer ein Konzept entwickeln, dass an die individuellen Problemstellungen, zeitlichen Voraussetzungen und verfügbaren Ressourcen wie beispielsweise Equipment oder Räumlichkeiten angepasst wird. Um Zeit zu sparen, muss ein Mobility Training nicht immer als eigene Einheit stattfinden. Die verschiedenen Teile des Trainings lassen sich häufig perfekt als Aufwärmprogramm oder Nachbereitung einer Ausdauereinheit durchführen. Das spart Zeit und hat oft auch einen positiven Effekt auf das eigentliche Training.